Im Rahmen einer Backup & Recovery Strategie für ein Kunden kann es interessant sein Teile der Datensicherung oder auch die komplette Datensicherung zunächst auf einen Plattenbereich zu schreiben um sie in einen späteren Prozess auf Band für die Langzeitaufbewahrung zu kopieren. Der wesentliche Vorteil hierbei ist das ein Restore einer einzelnen Datei im Wesentlichen schneller wie vom Band ist und beim Backup Laufwerksressourcen nicht durch langsame Server belegt werden. Backup 2 Disk ist mit Data Protector nichts Neues und ist schon seit Versionen möglich. Aktuelle und mittlerweile von jedem Hersteller angebotene Technologien, wie Deduplikation müssen aber ganzheitlich betrachtet werden. Hier ist der Ansatz von HP recht interessant, da durch eine abgestimmte Kombination von Hardware und Software für den Kunden eine interessante Alternative entsteht Datensicherung durchzuführen.
Im Folgenden wird die Implementierung eines D2D 2504i in Data Protector aufgezeigt. Die Anleitung kann im Prinzip für alle D2D Systeme von HP angewendet werden (D2D2502 / D2D2504, D2D4106 / D2D4112, D2D4312 / D2D4324), unabhängig ob iSCSI oder FC verwendet werden soll. Da bei der Implementierung in Data Protector (oder anderer Backupsoftware) viele Fehler gemacht werden können, sollte man auf jeden Fall zuerst das Best Practice Guide zu den D2D Systemen durcharbeiten. Nur die Einhaltung der Empfehlungen ermöglicht die optimale Backup Performance und eine hohe Deduplizierungsrate.
Zusammenfassung:
Die Einrichtung und Konfiguration der D2D geht recht flott und einfach. Die Handhabung im Backupbetrieb ist ohne Probleme realisierbar. Wenn man sich an die Tipps aus den Dokumenten (siehe Links) hält, stellt ein D2D System einen großen Mehrwert dar. Persönliches Fazit: In fast allen meiner Kundensituationen lässt sich problemlos ein D2D System einsetzen und bringt dem Kunden direkt Vorteile im Backup & Recovery; so ein System sollte wirklich jeder haben.Seit Juni 2011 ist auch eine neue Firmware erhältlich.
Update:
Ein Kollege von HP USA hat sich die Mühe gemacht auch mal die Performance einer D2D näher zu beleuchten – ein Bericht kann hier gefunden werden: http://h30507.www3.hp.com/t5/Technical-Support-Services-Blog/A-Busy-Day-with-Data-Protector-and-D2D/ba-p/95387
Links zum Thema:
http://www.hp.com/go/d2d – D2D Start
http://h18000.www1.hp.com/products/quickspecs/13218_na/13218_na.html – Quickspecs D2D
http://bizsupport2.austin.hp.com/bc/docs/support/SupportManual/c02511912/c02511912.pdf – D2D Best Practice Guide
http://www.hp.com/go/storageworks/sizer – Sizer Tool
http://www.hp.com/go/deduplication – Deduplication Start
http://www.hp.com/go/ebs – Enterprise Backup Solution Guide
Konfiguration D2D2504i:
- Zunächst erfolgt die Zuweisung einer IP Adresse und anschließend die Anmeldung am iLO – https://192.168.2.102/login.htm.
- Es wird die Remote Konsole aufgerufen, in der Console werden die Einstellungen für IP Adresse, DNS, usw. vergeben. Der default Benutzername ist Administrator mit dem Passwort Admin.
- Für den Test wurden die Einstellungen auf DHCP belassen.
- In der Testumgebung wurde die Konfiguration auf Single Port belassen – siehe D2D Best Practice Guide und Einrichtungsposter – mögliche Werte Single Port, Dual Port, High Availability (Port Failover), High Availability (Link Aggregation) – LACP Protokoll auf dem Switch.
- Die Anmeldung an der Oberfläche erfolgt mit dem Default Passwort „Admin“
- Die Startseite der Weboberfläche sieht sehr aufgeräumt und übersichtlich aus.
- Als nächstes wird das automatische Anlegen einer Library bei Anmeldung eines neuen Servers über iSCSI unterdrückt.
- Die D2D System können bei diversen Events per Email benachrichtigen.
- Bei Bedarf werden die Netzwerkeinstellungen noch geändert; die größeren D2D Systeme bieten 10 GBe.
- Über Administration können die Datum/Zeit Einstellungen vorgenommen werden.
- Es wird empfohlen das Default Password auf ein eigenes Passwort zu ändern.
- Über Replikation kann die Appliance als Target für Replizierung fungieren (vorher Lizenz über Administration eintragen) und/oder für diese Appliance können hier die Einstellungen vorgenommen werden damit sich die Appliance auf andere und größere D2D repliziert.
- Bei der Replizierung kann die Bandbreite limitiert werden und über Blackout Windows können Zeiten definiert werden so das keine Replikation erfolgt. Zuvor ist aber über Partner Appliances die Target Appliance einzutragen. Über Virtual Tape Mappings können die 1:1 Verbindungen mit der Target Appliance hergestellt werden, zuvor muss natürlich erst eine Library oder ein NAS Share angelegt werden.
- Vielmehr muss auf der Appliance nicht konfiguriert werden, jetzt können die Libraries angelegt werden, zuvor wird aber das iSCSI Protokoll auf dem Rechner initiiert.
- Bevor aber die iSCSI Verbindung eingerichtet wird muss die Blocksize für iSCSI erhöht werden, damit später auch die Backupperformance stimmt. Per Default kann Windows nur eine Blocksize von 256 KB über iSCSI verwenden. Mit dem Registry Key kann der Wert entsprechend angehoben werden. Ein Wert von 512 KB hat sich für Data Protector als bester Wert herausgestellt.
Registry Key:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class\{4D36E97B-E325-11CE-BFC1-08002BE10318}\0000\Parameters
REG_DWORD MaxTransferLength von 40000 auf 80000 ändern - hex (524,288 bytes)
Nach dem Eintrag ist der Server neu zu starten. Bei manchen Server kann auch der Pfad...BE10318}\<0001|0002|0003|...>\Parameters
lauten.
- Die IP Adresse / DNS Name kann jetzt im iSCSI unter Portal eingetragen werden.
- Jetzt kann die Library in der Weboberfläche angelegt werden, es wird dringend auf den D2D Best Practice Guide hingewiesen.
- Nach dem Anlegen kann beim Klick auf Cartdridges die Library überprüft werden.
- Jetzt kann über iSCSI die Library verbunden werden.
- Danach sind im Geräte Manager die Laufwerke zu sehen.
- Jetzt kann in Data Protector die Library angelegt werden. Es ist darauf zu achten dass die Laufwerke mit 512 K Blocksize angelegt werden und die Bänder dann auch entsprechend formatiert sind. Der verwendete Pool ist auf jeden Fall auf ’non appendable‘ zu stellen.
- Jetzt können die Bänder formatiert werden.
- Für den Test legen wir eine neue Sicherung an. Da ich nur eine Partition auf diesem Rechner habe starte ich während des Backups mehrere Diskagenten für das Laufwerk C: (Multiplexing), stelle aber die Concurrency pro Laufwerk auf 1. In meinem Beispiel habe ich eine MSL 4048 emuliert. Das Backup habe ich dann als Full Backup durchgeführt.
- Über Status dann die Dedup Rate prüfen – das war nach dem ersten Backup.
- Nach 5 Full Backups wurde eine Dedup Rate von 10.3:1 erreicht. Der belegte Plattenplatz betrug 49,5 GB, aus Restore Sicht wäre der Restore von 510 GB möglich.
Der Test hat mir gezeigt, wie einfach die Implementierung und Nutzung in Data Protector ist. Der Preis ist gegenüber physikalischen Libraries durchaus gerecht, wenn man die Vorteile einer D2D zu schätzen weiß.
Schöne Übersicht. 🙂 Wirklich ganz nette Teile, aber in größeren Configs wird es schnell richtig teuer, vor allem durch die notwendige DP Advanced Backup to Disk License und Support. Aber trotzdem sehr nette Teile.
You forgot to mention that by licensing with ABD you could set up the drives as multipath devices so each client can send the data directly to the D2D – this means you would get the full bandwidth of the D2D instead of when shipping it via the backup server.
New firmware for the D2D also enables you to set up a virtual library with many drives = possible to setup private drives with explicit mappings for each server that would not be shared with drives to other servers = very easy scheduling inside DP.
The VL should be created with as many slots as possible and the media size kept as small as possible – for each environment type please also be aware that the dedupe only compares against data contained on media within the same virtual library, so to keep the speed high it would be better to have more than one virtual library defined for the same purposes – eg. one for vmware vstorage data and another for windows file data.
Another thing is to maybe mention that by setting higher blocksize then yes performance goes up (a little 😉 but the choice of restore methods goes down as well as lowering your dedupe ratio…
/Morten
Hi Morten,
You are right and I do fully agree. In my test scenario with 1 client and iSCSI it was not possible to show all the advantages and features of the D2D systems. When I do installations, e.g. D2D 4324 ( I did 2 large installations last 2 months) I normally follow the common guidlines as described in the best practice guide.
Regarding the slots I configure only as many slots as I would need to have my retention period mapped, which allows me to save space when a media is expired, as the used space on the D2D frees up when the media is reused.
For the blocksize, yes this is true, but only for enhanced automatic desaster recovery and performing a offline restore with the involved media agent (Windows).
Best regards
Daniel
Small media means many slots, keeping the media smaller means less risk of data with different retention ending up on the same media + faster recycle rates – its just common sense to put in more slots than you need -else it a real hazzle when you do a capacity upgrade and need to define the library inside DP again because the properties change too much in the library emulation so its not possible to do a slot expansion to the existing one – this kind of issue with „too much shuffling of element adresses“ has been an issue in several previous firmwares on both VLS and D2D – however havent tested recently so maybe it is better now.
I like the D2D but am mostly working with VLS as the D2D doesnt scale enough in both capacity and performance. The VLS will give you less in dedup-ratio since the object level differencing will still not compare data from different clients and/or data-types against each other – but the restore speed is phenomenal compared to D2D, especially when it has been running in production for a while. VLS however is a bit more „old-school“-dedupe (OEM’ed from Sepaton) and HP knows this – which is probably also why they are close to launching a scale out appliance which is a D2D/Ibrix combo – that one will be very interesting if HP can get the pricing right!
/Morten
Btw did you hear anything about the project with building Storeonce into the DP file writer engine? They got very busy with that when vmware launched their latest version of VDR which supports block-level dedupe (but max. 1 TB datastores so doesn’t scale).
/BOFH
Yep, I heared about that, but as far as I know StoreOnce will be implemented into the DiskAgent part and released with a patch later this year. Thanks for your comments, very professional and good to read.